In Deutschland ist der Anteil von Wind und Sonne am Strommix im vergangenen Jahr erstmals über 40 Prozent gestiegen. Damit wurden 4 Prozent mehr Ökostrom erzeugt als noch im Jahr zuvor. Und: Wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), das diese Zahlen veröffentlicht hat, weiter schreibt, liesse sich dieser Anteil ohne grössere Anstrengungen auf 50 Prozent erhöhen.
In Deutschland sind Windräder inzwischen die zweitwichtigste Stromquelle hinter Braunkohle; Solarstrom rangiert nach Steinkohle und Atomstrom auf Rang 5.
Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrem zusammenfassenden Bericht schreibt, geht der Aubau der Erneuerbaren zulasten der grossen Steinkohle- und Gaskraftwerke. Da der Strommix sich aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nach Angebot und Nachfrage richtet, sind Braunkohle und Atomstrom nur deshalb noch konkurrenzfähig, weil sie mit längst abgeschriebenen Anlagen arbeiten können.
Deutschland ist Stromexporteur
Nach wie vor ungelöst sind die Probleme der sogenannten Dunkelflauten, also Zeiten mit gleichzeitig zu wenig Wind und Sonne. Insgesamt aber produziert Deutschland mehr Strom, als es selber braucht; im vergangenen Jahr betrug der Überschuss satte 45 Milliarden Kilowattstunden. Nur während 6 Prozent der Zeit musste Deutschand netto Strom importieren.
Dennoch: Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnt, dass trotz dem Ausbau der Ökostromkraftwerke das von der Bundesregierung gesteckte Zeil von 65 Prozent Ökostrom bis 2030 nicht erreicht werde, da der Ausbau zu langsam vor sich gehe. Schuld daran, so die Frankfurter Rundschau, sei vor allem die Bundesregierung, die „es allen recht machen wolle und dabei nur Murks erzeuge“. (CR)
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Christian Rentsch war während über dreissig Jahre freier Journalist, Kultur-, Medien-Redaktor und Ressortleiter vorwiegend beim Tages-Anzeiger und ist Autor der beiden Sachbücher "Wem gehört das Wasser?" und "Mensch Klima. Wer bestimmt die Zukunft?" (beide beim Verlag Lars Müller Publishers.