Wenn die USA bei der Erschliessung und Ausbeutung ihrer Erdöl- und Erdgasvorkommen weiter so zulegen wie in den letzten Jahren, dürften sie die Atmosphäre bis 2050 mit weiteren 120 Milliarden (oder Giga-) Tonnen CO2 belasten. Damit wären sowohl das im Klimaabkommen von Paris vereinbarte 2-Grad-Limit noch erst recht das vom IPCC dringend geforderte 1,5-Grad-Limit völlig unerreichbar. Dies ergab eine Studie der Klimaschutz-Organisation Oil Change International, über die der Tages-Anzeiger berichtet.

Die Forscher, so der Tages-Anzeiger, «kamen zum Schluss, dass die USA beim gegenwärtigen Tempo bis 2030 für 60 Prozent aller zusätzlichen weltweiten Förderungen fossiler Brennstoffe verantwortlich sein werden. Nahezu 90 Prozent der zusätzlichen Fördermengen bis 2050 resultieren aus Fracking.»

Die Öl- und Gasindustrie expandiere in den USA schneller als in jedem anderen Land, und dies genau zu einem Zeitpunkt, wo wir schnellstens auf fossile Brennstoffe verzichten müssten, um eine Klimakatastrophe abzuwenden», zitiert der Tages-Anzeiger Kelly Trout von Oil Change International.

Gründe für diesen Trend gibt es viele, so unter anderem die Deregulierung von Auflagen bei der Erschliessung neuer Öl- und Gasfelder durch die Trump-Regierung, die Aufhebung des Exportverbots von US-Öl und -Gas. Oder auch die Bestrebungen der Regierung, immer mehr öffentliches Land, auch Naturschutzgebiete, für die Förderung von Öl und Gas freizugeben. (CR)