Die Basler Zeitung, die seit dem vergangenen Oktober zum Tamedia-Konzern gehört, von deren Zentralredaktion den Grossteil ihrer Texte bezieht, aber noch eine eigene Lokalredaktion unterhält, kann nichts mit dem Klimastreik der Basler Schülerinnen und Schüler anfangen. In einem überlangen Kommentar gab sich am Samstag (19. Januar) der BaZ-Redaktor Serkan Albrecht alle Mühe, die Streikenden zu diffamieren: Sie, die «Generation Komfort», würden sich völlig unkritisch für linke ökologische Anliegen engagieren, ohne die Fakten und wirklichen Zusammenhänge zu verstehen, etwa dass «die Herstellung von Solarpanels und E-Autos massiv umweltschädlich» sei. Oder wie «leistungsschwach» alternative Energie sei.

Dass die beiden angeführten «Fakten» selber ziemlich falsch sind und ihrerseits nicht von grosser Sachkenntnis zeugen, ist die eine Sache. Diffamierend aber wird die Sache dort, wo Albrecht versucht, die streikenden Jugendlichen in einen schummerigen Dunstkreis von Gesinnungsterroristen, linksradikalen Fanatikern und Antisemiten zu bugsieren. Ist ja alles irgendwie dasselbe, insinuiert Albrecht, ohne es explizit auszusprechen; und er würzt die prekäre «Beweiskette» mit Histörchen aus seiner «linken» Vergangenheit und einem Erlebnis an einer Party, die allerdings samt und sonders nicht im Geringsten etwas mit der Erderwärmung resp. dem Klimastreik zu tun haben. So reduziert sich der Text, der ohnehin eher einem Schulaufsätzchen gleicht, auf eine journalistisch dilettantische, gehässige Stammtischtirade. Wer es genau wissen will: Im Online-Portal Medienwoche unterzieht Benjamin von Wyl Albrechts Pamphlet einer akribisch präzisen Textanalyse. (CR)