Eine neue Studie im Fachmagazin Science  kommt zum Ergebnis, dass die Erwärmung der Weltmeere bislang unterschätzt wurde. Wie die Frankfurter Rundschau schreibt, heizen sich die Ozeane laut der Studie im Durchschnitt um 40 Prozent schneller auf als der jüngste Weltklimabericht aus dem Jahr 2014 angenommen hat.

Weltmeere sind die grössten Wärmespeicher der Welt, sie absorbieren den grössten Teil der Wärmestrahlung und verteilen die aufgenommene Wärme über die sogenannte thermohaline Zirkulation von der Meeresoberfläche in die Tiefe und von den warmen Breitengraden in die kälteren. Sie erwärmen sich deshalb sehr viel langsamer als die Landflächen und sorgen zugleich dafür, dass sich die Erdatmosphäre insgesamt langsamer aufheizt als wenn es keine Ozeane geben würde.

Die Folgen einer schnelleren Ozeanerwärmung sind gravierend. So muss mit einem zusätzlichen Meeresspiegelanstieg um weitere 30 Zentimeter bis zum Ende des Jahrhunderts gerechnet werden, da das Meerwasser sich durch die Erwärmung ausdehnt. Zu rechnen ist auch mit mehr Stürmen, Starkniederschlägen und weitere extremen Wetterereignisse. Auch die Zerstörung der Korallenriffe dürfte schneller voranschreiten.

Obwohl die neue Studie auf weitaus besseren Daten basiert – seit Anfang des neuen Jahrhunderts sind fast 4000 Messbojen ausgesetzt wurden, die in programmierbaren Tiefen bis zu 2000 Metern Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt und pH-Wert messen – bleiben die Wissenschaftern mit ihren Prognosen vorsichtig. Es blieben nach wie vor Unsicherheiten, da Daten für Wassertiefen unterhalb von 2000 Metern ebenso fehlen wie für Küstenregionen, wo keine Messbojen vorhanden sind. Deshalb brauche es noch weitere Untersuchungen. (CR)