Klimawandel wurde vor dem und im Parlament thematisiert. Guido Wick, Verfasser der entsprechenden Resolution, erhielt Support von Demonstranten.

Am Donnerstag (16. Mai) hat das Stadtparlament von Wil nach einer langen Diskussion mit 23 gegen 15 Stimmen den Klima-Notstand ausgerufen. Die Resolution, die am 5. April vom grünen Stadtrat Guido Wick und 15 Mitunterzeichnerinnen und -unterzeichern der Grünen prowil, SP, CVP und EVP eingereicht wurde, verpflichtet den Wiler Stadtrat, dafür zu sorgen, dass «die Treibhausgasemissionen bi.s 2050 auf dem Stadtgebiet auf netto Null gesenkt und keine fossilen Treib- und Brennstoffe mehr in Verkehr gebracht» werden. Überdies soll die Stadt offiziell die «Gletscher-Initiative» unterstützen, die das gleiche das Ziel anvisiert. Und schliesslich soll der Stadtrat laufend über die diesbezüglichen Fortschritte informieren und diese jeweils im Geschäftsbericht zusammenzufassen.

Die Resolution verlangte ursprünglich, dass das Netto Null-Ziel bereits 2030 erreicht werden soll. Als sich abzeichnete, dass diese Forderung abgelehnt würde, einigte sich der Rat auf einen Kompromissvorschlag aus den Reihen der CVP und verlängerte die Frist um 20 Jahre. Immerhin sollen die Stadtverwaltung und die mit ihr verbundenen Organisationen bis 2030 klimaneutral zu werden.

Wie das St.Galler Tagblatt schreibt, waren sich alle Fraktionen und auch der Stadtrat einig, dass es weitere Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel brauche. Zwar betonte der Stadtrat betonte, dass man im Rahmen der kommunalen Energiestrategie 2050 bereits sehr viele Massnahmen beschlossen habe. Wenn das Parlament aber weitere Schritte wünsche, stehe der Stadtrat dem positiv gegenüber. Im Gegensatz etwa zu Zürich sahen das zu grossen Teilen auch die FDP und SVP so. Zwar setzte die FDP, so das St. Galler Tagblatt, Fragezeichen hinter einzelne Punkte der Resolution, gab aber zu verstehen, dass sie bereit sei, konkrete Massnahmen zu unterstützen, sofern dies keine Verbote oder Zwang beinhalte. (CR)