Was wir schon immer ahnten, belegt jetzt jene von der amerikanischen Regierung veröffentlichte Studie, die Präsident Trump am liebsten ganz ignorieren würde: Es koste viel weniger, das Klima zu schützen, als später die Schäden zu beheben, fasst die Süddeutsche Zeitung, den Report zusammen. 2006 hatte der damalige Weltbank-Chefökonom Nicholas Stern für die britische Regierung erstmals die Kosten des Nichtstuns berechnet: Danach müsste die Welt auf Dauer fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Bewältigung der Klimaschäden aufwenden, sollte sie die Erderwärmung sich wie bisher fortsetzt. Denkbar seien auch Szenarien mit 20 Prozent und mehr. Präventiver Klimaschutz reduziere das BIP dagegen nur um ungefähr 1 Prozent.

Die USA-Wissenschaftler rechneten jetzt genauer und mit neueren Zahlen. Neben den katastrophalen Dürren, den Waldbrände, den Missernten berechneten sie auch den drohenden Kollaps der Exportmärkte, den Zusammenbruch der Wertschöpfungsketten, die Schäden an den Infrastrukturen, die Gesundheits- und anderen Umweltkosten. Ohne Klimaschutzmassnahmen, wie sie der Weltklimarat fordere, könne dies bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu zehn Prozent der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Wenn man diese Kosten eben tatsächlich auch als Klimakosten einpreist.

Die Süddeutsche Zeitung ergänzt die Resultate dieser Studie noch um eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie BDI. Zwar erfordere es eine Menge Investitionen, um die Emissionen um 80 oder gar 95 Prozent unter das Niveau von 1990 zu drücken. Wenn aber die ganze Welt sich beteilige, habe das «sehr geringe, tendenziell gar eher positive Effekte auf das Bruttoinlandsprodukt». Die vermiedenen Zusatzkosten, wie sie die US-Studie präsentiert hatte, sind hier noch nicht mal eingerechnet. (CR)