Die Zeit-Korrespondentin Alexandra Endres bringt in ihrem Kommentar zum Abschluss des UN-Klimagipfels auf den Punkt, was wir alle schon wissen:  Die Tausende Delegierte aus fast 200 Ländern, die sich jedes Jahr einmal treffen, «verbindet ein gemeinsames Ziel: den Klimawandel aufzuhalten. Könnten sie sich einigen, ihn gemeinsam schnell und engagiert zu bekämpfen, hätte jeder einen Vorteil. Aber weil jedes Land seine eigenen Interessen mit in die Verhandlungen bringt, Ölländer ebenso wie arme Entwicklungsstaaten, und weil am Ende jede Partei einer Einigung zustimmen muss, kommen sie nur langsam voran.»

Trotzdem, so Endres, braucht es diese Konferenzen. Zwar sei Internationale Zusammenarbeit nicht mehr so en vogue wie noch in Paris. Und gewiss seien manche Fragen auf das nächste Jahr verschoben worden, seien die diplomatischen Formulierungen so abstrakt geworden, dass sie kaum noch zu durchschauen seien. Aber: «Ohne die Gipfel gäbe es keine nationalen Klimaziele, keine Energiewende, keine Debatte um den Kohleausstieg, keinen bezahlbaren Ökostrom, kein Geld für die Ärmsten, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Für all das legen die Abschlussdokumente eine Grundlage. » 

Genau so wichhtig aber seien jene Verhandlungen, Verabredungen und Beschlüsse, die gar nicht im Abschlussdokument auftauchen.  Etwa von Entwicklungsbanken, die beschlossen, künftig nur noch klimaschutzfreundliche Kredite zu vergeben. Oder Städte, die vereinbaren, in Zukunft auf Kohlestrom zu verzichten. «Ohne die regelmässigen Klimagipfel und ohne das Pariser Abkommen würde es diese Initiativen nicht geben.» (CR)

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